User-Generated-Content im E-Commerce - Vorteile und Tipps für euren Online-Shop

Luca Büürma 14.4.2023

Wir zeigen dir Tipps für ein erfolgreiches Online-Business

Wenn ihr im E-Commerce tätig seid sowie kundennah agieren und zugleich den Umsatz steigern möchtet, sollte User-Generated-Content definitiv auf eurer Agenda stehen. Von Produktrezensionen und -bewertungen, bis zu visuellem Content, wie bspw. Kundenfotos und -videos, ist UGC zu einem wertvollen Werkzeug für E-Commerce-Unternehmen geworden, um Vertrauen aufzubauen, Conversions zu fördern und die Loyalität eurer Kunden zu stärken.

In diesem Artikel lernt ihr 5 Vorteile von User-Generated-Content im E-Commerce kennen. Außerdem teilen wir einige Ideen und Tipps, wie ihr UGC für euren Online-Shop generieren könnt und beschreiben, worauf ihr im Umgang mit UGC achten solltet, um diesen erfolgreich für euer Unternehmen zu verwenden. Bei all dem dürfen natürlich auch ein paar praktische Beispiele nicht fehlen.

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Was ist UGC überhaupt?


User-Generated-Content oder auch kurz UGC genannt, stellt Inhalte dar, welche von externen Personen, wie bspw. Follower*innen, Kund*innen oder Nutzer*innen auf der Grundlage ihrer Meinungen, Erfahrungen sowie Entscheidungen erstellt und im World-Wide-Web geteilt bzw. veröffentlicht wurden. Diese Inhalte umfassen hauptsächlich Marken oder deren Produkte/Dienstleistungen. UGC ist in zahlreichen diversen Content-Formaten, wie Bildern (visueller UGC), Videos, Social Media Posts, Rezensionen, Audio und weiteren vorzufinden. 

Dieser, auf den Erfahrungen der Nutzer- und Verbraucher*innen basierende Content, ist der vertrauenswürdigste, authentischste und aufschlussreichste Inhalt, den ihr für euer Produkt und Unternehmen bekommen könnt. Denn dieser zeigt den realen Wert sowie die realen Erfahrungen der Kund*innen eurer Brand.

UGC wird daher auch gerne als die neue Version des Word-of-Mouth (Empfehlungsmarketing) verstanden. Doch warum ist UGC heutzutage ein wichtiger Bestandteil im E-Commerce und trägt somit maßgeblich zum Erfolg zahlreicher Online-Shops bei?


Warum ist User-Generated Content ein zentraler Baustein im E-Commerce Marketing? 


Die Kundenerfahrung und die darauf oft folgende Weitergabe dieser stellte schon immer einen wichtigen Faktor in der Außenwahrnehmung und dem Erfolg von E-Commerce Unternehmen dar. 

Allerdings hat dessen Relevanz durch die Erweiterung der Möglichkeiten auf Nutzerseite in Kombination mit der allgemein enorm angestiegenen Nutzung von digitalen Plattformen und insbesondere Social Media stark zugenommen. Während Konsument*innen aufgrund gestiegener Verfügbarkeit von Informationen in ihren Kaufentscheidungen hochselektiv agieren, hat sich authentischer, informativer und vertrauensvoller Content zu einem der wichtigsten Assets von E-Commerce-Unternehmen entwickelt. Dies trifft sowohl für die Neukundenakquise als auch für die Bindung von Bestandskund*innen zu.

Ihr fragt euch jetzt, ob UGC wirklich einen so starken Einfluss haben kann? Es ist tatsächlich so, denn laut Pixlee Turn To hält die Erinnerung an UGC für 35 % der Befragten länger an. Außerdem ist UGC 50 % vertrauenswürdiger im Vergleich zu Branded Content. Laut einer Studie von TrunToNetworks glauben außerdem 90 % der Verbraucher, dass nutzergenerierte Inhalte einen größeren Einfluss auf ihre Kaufentscheidungen haben, als sogenannter Branded Content (werbliche Markeninhalte). Zusätzlich glauben 2/3 der Nutzer, dass UGC ein vertrauenswürdiges und authentisches Einkaufserlebnis schafft. 

Ihr habt euch in der Vergangenheit noch nicht wirklich auf UGC konzentriert und seid trotz der zuvor genannten Zahlen noch nicht überzeugt? Dann haben wir hier 5 Vorteile, von denen ihr profitieren könnt:

  1. Erhöhung der Conversion Rate
  2. Aufbau von Brand Awareness und Engagement
  3. Verbesserung der Online-Kundenerfahrung
  4. Verbesserung der Kundenbindung
  5. Kosteneffizienz


5 Vorteile von User-Generated Content im E-Commerce

  1. Verbesserung von Conversions (durch Social Proof)


    Könnt ihr euch an das letzte Mal erinnern, bei dem ihr von einem Freund oder einer Freundin ein Produkt empfohlen bekommen habt? Oder als ihr den letzten Fashion-Haul eures Lieblings-Influencer/YouTuber angesehen habt? Und habt ihr euch genauso gut gefühlt, als ihr das letzte Mal eine Display Ad auf dem Handy oder einen Werbespot auf YouTube gesehen habt? Genau!

    ⁠Andy Crestodina hat dies wie folgt zusammengefasst:


    “WHEN YOU SAY IT, IT’S MARKETING; WHEN YOUR CUSTOMERS SAY IT, IT’S SOCIAL PROOF.“

    Dieser Social Proof entspringt der Authentizität und Glaubwürdigkeit des UGC, wirkt auf (potenzielle) Kund*innen und hilft das von Kund*innen benötigte Vertrauen sowie die Überzeugung zur Tätigung einer Conversion zu bilden. 9 von 10 Befragten finden UGC hilfreich und lassen sich von diesem beeinflussen, wenn sie einen Online-Kauf tätigen wollen. 


    ⁠Er kann auch unentschlossene Kund*innen, welche bereits vorher einen Touchpoint mit eurem Online-Shop hatten, jedoch den Kauf abgebrochen haben, zum Kauf überzeugen. Hier kann UGC in Ads zum Retargeting jener Kund*innen benutzt werden, um so das möglicherweise fehlende Vertrauen zu erzeugen. Nutzergenerierte Inhalte können damit maßgeblich zur Erhöhung der Conversion Rates und dem Erfolg eures Online-Shops beitragen. 


    ⁠Allgemein kann
    User-Content-creation jedoch in allen Phasen des Funnels, von Awareness bis Retention, integriert werden. Unabhängig von dessen Form, sei es Reviews, Bilder, Videos, o. ä., hat UGC die Kraft, Kund*innen anzuziehen, diese Audience von einem Kauf zu überzeugen und anschließend an euer Unternehmen zu binden. Aber dazu im Folgenden mehr.


  2. Aufbau von Brand Awareness und User Engagement


    Neben der Verbesserung der Conversion Rate bietet UGC jedoch noch weitere Vorteile für euren Online-Shop. Einer dieser Vorteile scheint zwar auf der Hand zu liegen, ist aber dennoch elementar. Der Aufbau von Awareness.


    ⁠Getrieben durch diverse Plattformen und insbesondere Social Media sind wir heutzutage in der Lage, aktiv Informationen über Brands und deren Produkte in Form von Kundenbewertungen und -empfehlungen, visuellen UGC, etc. zu suchen. Und das meistens innerhalb von Sekunden oder Minuten. Allerdings begegnen wir diesen auch passiv, ohne dass wir danach gezielt suchen. 


    ⁠Nutzergenerierte Inhalte helfen euch also, zusätzliche Präsenz im digitalen Umfeld aufzubauen und dienen somit, Awareness für eure Brand zu schaffen, zu festigen oder ggf. sogar zu steigern. Dies ist wichtig, da Kund*innen, die eure Brand bisher nicht kennen, auch nicht bei euch kaufen können. UGC unterstützt euch somit ebenfalls im Upper Funnel am Anfang der Customer Journey.


    ⁠In Verbindung mit der Bereitstellung relevanter Informationen kann die generierte Aufmerksamkeit zu einer Steigerung der Bekanntheit eurer Brand beitragen und die Chancen für eine Interaktion mit potenziellen Kund*innen erhöhen. Und dieses Engagement ist enorm wertvoll, denn es impliziert, dass sich Kund*innen mit eurer Brand oder eurem Produkt beschäftigen. Sie interagieren mit euren Inhalten. D.h. sie fragen möglicherweise Produkt-Informationen nach, sehen sich Produkt-Erfahrungen an oder vergleichen Produkte, um eine fundierte Kaufentscheidung treffen zu können. Und dieses Engagement kann in einem höchst kompetitiven E-Commerce Umfeld, unter Zuhilfenahme anderer Marketing-Maßnahmen, durchaus schwer zu erreichen sein. 


    ⁠Um das größtmögliche Engagement für eure Brand zu erzeugen, müsst ihr allerdings stets über neue, originelle, informative und authentische Inhalte verfügen. Gut, dass diverse Social-Media-Plattformen, mit der Masse an nutzergenerierten Inhalten, die mittlerweile auf diesen geteilt werden, eine Art UGC Quelle/Bibliothek darstellen und gewinnbringend von euch genutzt werden können und sollten. Je nach Größe eures Unternehmens könnte sich hier die Einbindung einer
    Social-Media-Software, zur Bündelung, Verwaltung und Analyse von Informationen verschiedener sozialer Netzwerke, anbieten. Durch Automatisierungen lassen sich somit auch Kostenvorteile entwickeln.


  3. Verbesserung der Customer Experience beim Online-Kauf


    Die Kundenerfahrung oder auch Customer Experience bzw. CX genannt, ist eines der wichtigsten Elemente für E-Commerce Unternehmen. Sie beeinflusst u.a. die aktuelle Kaufentscheidung und damit die Conversion Rate, aber auch indirekt die Kundenbindung (Loyalität) nach dem Erstkauf.


    ⁠Die Customer Experience ist die Wahrnehmung eurer Kund*innen an allen Kontaktpunkten mit eurer Brand. Sie ist eines der wichtigsten Elemente, in denen sich E-Commerce Unternehmen von ihren Wettbewerbern differenzieren können. Eine gute Customer Experience zu gewährleisten, kann maßgeblich die Customer Retention und somit auch den CLV (Customer Lifetime Value) sowie das Brand Equity eures Online-Shops steigern. 


    ⁠Auf der Gegenseite kann eine schlechte CX jedoch auch einen Verlust von potenziellen oder Bestandskunden sowie negative Auswirkungen für eure Brand bedeuten. Die Schaffung eines nahtlosen und aufregenden Kauf-Erlebnisses, welches sich von Wettbewerbern abhebt, ist allerdings auch eine der größten Herausforderungen für E-Commerce Unternehmen.


    ⁠Bei der Herausforderung, ein einzigartiges Kauferlebnis zu schaffen und eure Kund*innen zu emotionalisieren, kann euch die Einbindung nutzergenerierter Inhalte helfen. So könnt ihr beispielsweise die von euren Nutzer*innen generierten Inhalte auch in shoppable UGC-Galerien umwandeln und somit die Inspiration, einen bestimmten Look/ein bestimmtes Produkt zu "kaufen", anregen. UGC kann zudem in eure (Social Media) Ads sowie E-Mail Kommunikation eingebunden werden.


    ⁠Eine weitere und äußerst effektive Maßnahme, die CX zu verbessern und zugleich die Conversion Rate zu steigern, ist die Einbindung von Kundenrezensionen auf Kategorie- oder Produktseiten. Diese können wiederum maßgeblich zur Qualitätswahrnehmung eurer Produkte und Brand beitragen. Dazu aber später mehr. 


  4. Anreiz zu Loyalität (Langfristige Ausrichtung)


    Loyalität! Dieses Wort ist eines der am häufigsten gehörten Worte im E-Commerce. Und das zu Recht, denn wiederkehrende Kund*innen sind essenziell für den fortwährenden Verbleib und Erfolg eines Online-Shops. Insbesondere im derzeitigen enorm volatilen, ungewissen und kompetitiven E-Commerce Umfeld. Allerdings ist Loyalität, abhängig vom Geschäftsmodell, meist schwer zu erzeugen. Hier kommt UGC erneut ins Spiel. 


    ⁠Nun, zum einen solltet ihr die zuvor angesprochenen Punkte berücksichtigen und euren Kund*innen außerdem eine gute CX bieten. Solltet ihr dies schaffen, ist es im nächsten Schritt wichtig, euren Kund*innen auch zu ermöglichen, ihre Erfahrungen zu teilen. Kund*innen, die öffentlich positive Inhalte über eure Produkte oder Brand teilen, werden Brand Advocates (Markenfans bzw. Marken-Fürsprecher) genannt. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Kundengruppe einen erneuten Kauf bei euch tätigt, ist sehr hoch. 


    ⁠Außerdem ist UGC in Form von beispielsweise Testimonials, oder von Nutzer*innen generierten Produktbilder, -bewertungen, Erfahrungsberichte, Selfies und Videos, eine effektive Marketingstrategie, um die Vertrauenswürdigkeit in eure Brand zu steigern sowie bestehende Kund*innen zu binden. 


    ⁠Denn diese positiven nutzergenerierten Inhalte und der dadurch erreichte Social Proof, wecken den Wunsch, mit eurer Brand in Verbindung gebracht zu werden. Überdies kann die Bereitstellung sowie Integration zufriedenstellender Erfahrungen zur Schaffung einer Gemeinschaft, einem Gefühl der Zugehörigkeit und damit Förderung der Markentreue führen. 


    ⁠Und solltet ihr seitens eurer Nutzer*innen, neben dem positiven Content auch negatives Feedback bekommen, sollte dieses einen genauso hohen oder möglicherweise noch höheren Stellenwert haben. Denn diese negativen Erfahrungen liefern euch wertvolle Einblicke in mögliche Schwachpunkte und offenbaren damit Verbesserungspotenziale in eurem Geschäftsmodell, Prozessen und Produkten. 


  5. Kosteneffizienz


    Eine der wichtigsten Ressourcen zur Neukundengewinnung sowie zur Bindung von Bestandskunden ist Content. Denn guter Content beeinflusst maßgeblich das Engagement sowie die Chance der (Neu-)Konvertierung von Kund*innen. Doch wir alle wissen, dass das Budget und die Ressourcen für die Content-Recherche, dessen Kreation sowie die nachfolgenden Aktivitäten limitiert sind. Außerdem kann die kontinuierliche Erstellung von qualitativem sowie für eure Zielgruppe ansprechenden und hilfreichen Content eine Herausforderung für Online-Shops werden. Insbesondere für kleinere. Ok, und das heißt?


    ⁠User-Generated-Content kann euch hier Abhilfe leisten. Insbesondere Social-Media-Plattformen, wie Instagram und TikTok, können sich zu Quellen von neuem, authentischem und vor allem informativen Content in unterschiedlichen Formaten entwickeln. Und das Beste ist: Unternehmen können sich die Verfügbarkeit dieser nutzergenerierten Inhalte einfach zunutze machen. Wie? Zahlreiche verschiedene Marketing Suites, wie beispielsweise
    squarelovin, bieten heutzutage einfache Lösungen an, um u. a. UGC zu tracken, dessen Verwendung rechtlich sicher anzufragen sowie diesen in die eigenen Kampagnen einzubauen und damit weiterzuverwenden.


    ⁠Neben dem positiven Effekt der Reduzierung der Kosten durch die Verwendung von UGC, kann sich durch dessen Einbindung in eure Kampagnen auch ein sog. Flywheel entwickeln. Denn der Verwendung von nutzergenerierten Inhalten in Kampagnen folgt nicht selten die Erstellung weiterer nutzergenerierter Inhalte. Bestenfalls kann dadurch die kontinuierliche Erstellung von kreativen, authentischen und inspirierenden Inhalten folgen und somit eure Kampagnen anreichern.


    ⁠Soweit so gut. Ihr fragt euch jetzt allerdings, wie ihr eure Nutzer- bzw. Kund*innen anregen könnt, Content zu kreieren und diesen anschließend auch zu teilen?  


4 Tipps, um User-Generated-Content für euren Online-Shop zu generieren 

User-Generated-Content gibt es nicht erst seit gestern. Es lassen sich zahlreiche Beispiele finden, in denen Online-Shops UGC erfolgreich für sich entdeckt und angewandt haben.

  1. Launch Contests & Giveaways



    ⁠⁠Contests und Giveaways eignen sich perfekt, um UGC zu generieren. Auch Hashtag-Kampagnen eignen sich ideal, um einerseits UGC zu kreieren und damit die Brand Awareness eures Online-Shops zu erhöhen sowie Social Proof zu erzeugen. 


    ⁠Eines der momentan bekanntesten Beispiele kommt sicherlich von Shein. Shein ist ein Ultra-Fast-Fashion-Unternehmen, das mit seinen “Fashion-Hauls”, den sog. “Shein-Hauls” auf TikTok bekannt wurde. In diesem Format einer Hashtag-Kampagne zeigen und teilen Kund*innen ihre bei Shein bestellten Looks. Während diese Kampagne anfangs sicherlich durch ein Netzwerk an Influencer promotet wurde, spielte auch die Incentivierung der Kund*innen eine wichtige Rolle in der Generierung von Viralität. Teilnehmer*innen der Kampagne hatten somit die Chance in Shein's Social-Media-Feed gepostet zu werden. 


    ⁠Da sich Kund*innen mit diesen Inhalten identifizieren können und der Kontrollfaktor äußerst hoch ist, steigen die Chancen, einen viralen Effekt zu erzeugen. Im Falle von Shein, haben sich die Hauls zu einem beliebten Format auf TikTok entwickelt, das sowohl reichlich Aufmerksamkeit für die Nutzer*innen, als auch Shein erzeugte. In diesem Zuge treiben die Kund*innen auch die Content-Erstellung für Shein voran. Die massive Reichweite, welche Shein damit bereits auf TikTok erreichen konnte, wird mit einem Blick auf die Brand-Hashtags ersichtlich. Mit den Hashtags #sheingals oder #sheinhaul, konnte der E-Commerce Gigant bereits respektive 3,2 sowie 9 Milliarden Aufrufe auf TikTok generieren.




    Shein TikTok.pngBild: Shein-TikTok-Haul (Screenshots des Autors)



    Die zwei wichtigsten Aspekte in einer solchen Kampagne sind sowohl die Auswahl eines einzigartigen Hashtags, zu dem eure Kund*innen einen Bezug aufbauen können, als auch die Ermutigung eurer Audience/Community zu partizipieren.


    ⁠Allerdings sollte dieses Format bestenfalls keine einmalige und kurzfristige Aktion, sondern eine Langzeitstrategie sein. Durch die Etablierung eines einzigartigen Brand-Hashtags sowie dem Engagement eurer Kundenbasis könnt ihr die kontinuierliche Generierung von UGC über den Rahmen einer zeitlich limitierten Kampagne gewährleisten.


  2. Baut eine Community auf


    Wie bei so vielen anderen Themen im Marketing ist der Kreativität bei UGC ebenfalls keine Grenzen gesetzt. Es kann sich daher sowohl als reiner E-Commerce Player oder als Omnichannel Retailer anbieten, (Online) Events zu veranstalten oder Foren sowie Social-Media-Gruppen als Touchpoints für neue und bestehende Kund*innen zu etablieren. 


    ⁠Diese eignen sich ebenfalls gut, um eure (potenziellen) Kund*innen zu motivieren, über eure Brand zu sprechen. Diese Communitys regen eure Mitgliederschaft an, sich auszutauschen, UGC zu erstellen und damit ihre Erfahrungen und Meinungen zu teilen.


  3. Sammelt und nutzt, was bereits existiert


    Solltet ihr eine bereits etwas etabliertere Brand und Kundenbasis haben, lohnt es sich ggf. auch bereits erstellte Fotos, Videos und andere Inhalte eurer Brand zu sammeln. Wie? Ganz einfach: Auf den meisten Plattformen und insbesondere in den sozialen Netzwerken könnt ihr Fotos, Videos und andere Inhalte einfach finden. 


    ⁠Ihr könnt nach Erwähnungen/Tags, Orten sowie Hashtags suchen. Gebt dafür einfach den Namen eurer Brand, den Hashtag oder den Ort im Suchfeld ein, seht euch die Inhalte an und sammelt jene in eurer Media-Bibliothek, welche ihr in Zukunft benutzen möchtet.


  4. Feature up (Onsite Reviews & Visuelle UGC Uploads)


    Kundenbewertungen. Einige von euch mögen sich jetzt vielleicht fragen, wieso Kundenbewertungen? Aber sind wir mal ehrlich. Wer von euch hat sich nicht vor seinem oder ihrem letzten Online-Kauf über das Produkt informiert? Und was gibt es da Besseres, als die Meinung und Erfahrung von Kunden*innen? Richtig: nichts. Kundenbewertungen haben eine lange Vergangenheit, jedoch über die Zeit enorm an Bedeutung gewonnen. Vor allem im digitalen Umfeld und E-Commerce. Die Entwicklung geht mittlerweile so weit, dass sich Kundenbewertungen zu einem maßgeblichen Bestandteil des Geschäftsmodells einiger Online-Shops entwickelt haben.


    ⁠Features und Funktionen, die es euren Kund*innen erlauben, ihre Meinung und Erfahrung über eure Produkte oder Dienstleistungen zu teilen, können die Erstellung von UGC deutlich fördern. Dabei ist es vorteilhaft, dies euren Kund*innen so einfach wie möglich zu machen. Oftmals sind diese Bewertungen daher direkt auf den Kategorie- bzw. Produktseiten eingebunden. Durch den inhärenten Mehrwert trägt dies zu einer Steigerung der Glaubwürdigkeit von Online-Shops und somit zur Verbesserung der Customer Experience und Conversion Rate bei.


    ⁠Auch hier lassen sich zahlreiche Beispiele unterschiedlicher Online-Shops finden. Bei Snocks beispielweise wird den Kund*innen die Produktbewertung, in Form eines 5-Sterne Ratings, relativ prominent direkt auf der Kategorieseite dargestellt. Auch auf der Produktseite lässt sich dieses Rating finden, wird allerdings noch um detaillierte Kundenrezensionen am Ende der Produktseite ergänzt. Allgemein lassen sich diese Bewertungen sowohl textbasiert als auch in visueller Form finden. 

 

Snocks Kategorie- u. Produktseite.png

 Bild: Snocks Produktbewertung

Snocks Kundenrezensionen.png

Bild: Snocks Kundenrezensionen

Insbesondere die Kombination aus textbasierten und visuellen Inhalten können die Kaufentscheidung von Kund*innen bei bestimmten Produkten oder Marken maßgeblich beeinflussen. Einer der Online-Marktplätze, welcher es seinen Kund*innen ermöglicht, Bewertungen in text- und visueller Form abzugeben, ist Etsy. Im Falle von Etsy kann somit das von den Kunden möglicherweise empfundene Risiko eines Kaufes reduziert und das Vertrauen in den Händler sowie dessen Produkte gestärkt werden.

 

Etsy Kundenrezenionen.png

Bild: Etsy Kundenbewertungen (Screenshot des Autors)

Ihr denkt, das war’s? Hier ist der Prozess allerdings noch nicht zu Ende. Habt ihr es geschafft, UGC von euren Kund*innen kreieren zu lassen, sollte dieser auch holistisch in eure Marketing-Strategie eingebunden werden. Allerdings sind hierbei ein paar Punkte zu beachten. 


Das solltet ihr im Umgang mit User-Generated Content beachten 


User-Generated-Content ist kein Selbstläufer. Um die erfolgreiche Nutzung von UGC gewährleisten zu können, solltet ihr ein paar Dinge berücksichtigen.

  1. Wählt die richtige (soziale) Plattform

    ⁠Die Auswahl der richtigen Plattform ist ein zentraler Bestandteil und entscheidender Aspekt für den Erfolg sowohl in der ganzheitlichen Entwicklung und Umsetzung eurer Marketing-Strategie, als auch zur Generierung von UGC. Hierbei muss beachtet werden, dass, bspw. zuvor genannte Contests, Giveaways oder Hashtag-Kampagnen sowie die Inhalte auf den Plattformen erstellt und ausgespielt werden müssen, auf denen sich eure Zielgruppe aufhält. 
  2. Klare Kommunikation und Authentizität 

    Ein großer Anreiz für Nutzer*innen welche UGC erstellen, wie im Beispiel von Shein bereits dargestellt, kann die Verwendung und Verbreitung deren erstellter Inhalte sein. Viele UGC Creator möchten, dass ihre Inhalte von eurer Brand weiterverwendet und geteilt werden:


    ⁠Um nun aber den Aufwand auf eurer Seite zu reduzieren und gleichzeitig den Mehrwert zu maximieren, sollte eure Kommunikation bzgl. des von euch gewünschten Inhaltes und damit des Inhaltes, welcher mit einer hohen Wahrscheinlichkeit geteilt wird, klar sein. 


    ⁠Laut
    Hootsuite kommunizieren nur 16 % von Brands klare Guidelines, welchen User-Generated-Content diese verwenden und teilen, während sich allerdings über die Hälfte der Kund*innen eine klare Kommunikation seitens eurer Brand wünschen. 


    ⁠Folglich besteht unter Beachtung der richtigen Kommunikation gegenüber Kund*innen noch viel Potenzial für euren Online-Shop in der Erstellung von UGC. Traut euch also ruhig, klar und offen mit euren Kund*innen zu kommunizieren, um die Erfolgschancen im UGC zu erhöhen und den größten Mehrwert dessen, Authentizität, zu erzeugen.

  3. Strategische Platzierung relevanter Call-to-Actions (CTAs) 

    In den seltensten Fällen entsteht eine nachhaltige Menge an UGC über Nacht, sondern häufiger über einen gewissen Zeitraum. Bestenfalls etablieren sich auch Wiedererkennungsmerkmale eurer Brand, um somit eine nachhaltige Generierung von UGC zu erzeugen. 


    ⁠Um dieses Verhalten als Brand zu forcieren sowie dazu beizutragen, solltet ihr neben der transparenten Kommunikation sowie der Erleichterung des Teilens von Beiträgen eurer Kund*innen durch geeignete Features, starke CTAs entlang der Customer Journey implementieren. Diese CTAs sollten an strategisch wichtigen Stellen, mit denen eure Nutzer*innen grundsätzlich interagieren, platziert werden.


    ⁠Hierbei bietet die Platzierung von CTAs an strategisch relevanten Stellen in eurem Online-Shop sowie Features, die Kund*innen befähigen ihre Erfahrung zu teilen, noch viel Raum für Kreativität und Potenzial, was dementsprechend genutzt werden sollte. In der Praxis lassen sich außerdem zahlreiche weitere und diverse Beispiele finden. Von der Platzierung eurer Brand-Hashtags Social Media übergreifend in der Beitragsbeschreibung eurer Posts, in der Instagram-Bio bis hin zu eurem eigenen Location-Tag. 

    AboutYou Social Media CTAs.png
    ⁠Bild: About You-Instagram-Biografie (Screenshot des Autors)
  4. Incentivierung oder doch nicht?

    ⁠Eine weitere, generelle Frage, die ihr euch stellen solltet, ist, ob ihr eure Kund*innen zur Generierung von UGC incentivieren möchtet oder nicht? Grundsätzlich bringt eine Incentivierung Vor-, aber zugleich auch Nachteile mit sich. Allgemein kann ein gewisser Benefit in Form von Rabatten, Gutscheinen oder Ähnlichem ein positiver Anreiz für Kund*innen sein, Inhalte zu erstellen. 


    ⁠Allerdings beeinträchtigt dies nicht nur eure Profitabilität, sondern kann auch zu einer gewissen Abhängigkeit auf Kundenseite führen und eure Brand langfristig beeinflussen. Daher solltet Ihr, in Verbindung mit eurer Markenvision, entscheiden, ob Ihr Anreize schafft oder nicht. Ein wichtiger Aspekt, welcher nämlich dauerhaft bzgl. einer Incentivierung berücksichtigt werden sollte, ist Quantität und Qualität zu balancieren.

  5. Verwendung einer Content-Marketing-Software

    Um den von euren Nutzer*innen generierten Content sinnvoll zu organisieren, diesen in eure Marketingstrategie zu integrieren und anschließend zu distribuieren, ist die Verwendung von einer Content-Marketing-Software enorm hilfreich. Die meisten Anbieter solcher Software-Lösungen oder Suites bieten euch eine umfangreiche Palette an Features, um das meiste aus eurem UGC herauszubekommen.


    ⁠Bevor ihr den Content in jeglicher Art weiterverwendet oder in eure Kampagnen einbindet, solltet ihr unbedingt die Zustimmung der jeweiligen Personen, welche den Content kreiert haben, einholen. 


    ⁠Dies zu unterlassen könnte im schlimmsten Fall sowohl rechtliche Konsequenzen als auch einen Backlash gegenüber eures Online-Shops von Kundenseite bedeuten. Insbesondere der schnellen und weitreichenden Verbreitung solcher negativen Erfahrungen geschuldet, kann euer Brand Image negativ beeinträchtigt werden. Glücklicherweise wird auch die Einholung der Zustimmung eurer Kund*innen bereits durch die Integration der zuvor genannten Lösungen zahlreicher Anbieter deutlich vereinfacht. 
  6. Bezieht eure Nutzer*innen ein

    In diesem gesamten Prozess ist es wichtig, dass ihr nicht vergesst, von wem diese Inhalte erstellt wurden und für wen diese in Zukunft gedacht sind. Richtig! Eure jetzigen und zukünftigen Kund*innen. 


    ⁠Die Weiterverwendung bzw. Darstellung originaler Inhalte zeigt Wertschätzung gegenüber eurer Nutzer*innen, welche die Inhalte für eure Brand erstellen, ermutigt diese, dies in der Zukunft zu wiederholen und steigert zugleich die Authentizität eures Posts gegenüber (potenziellen) Kund*innen. Aus diesem Grund solltet ihr außerdem die Herkunft dieses Inhaltes kenntlich machen. 


    ⁠Generell solltet ihr darauf achten, deutlich darzustellen, von wem der Inhalt stammt und welche Bestandteile (Visual, Text, Ton, etc.) ihr von euren Nutzer*innen verwendet. Solltet ihr den UGC plattformübergreifend nutzen, ist es auch hier wichtig sicherzustellen, wie eure Nutzer*innen auf den jeweils nicht nativen Plattformen gekennzeichnet werden wollen. 



Fazit

UGC hat sich zu einem wichtigen Aspekt für den Erfolg von Unternehmen im E-Commerce entwickelt. Dazu gehören von Kund*innen erstellte Inhalte wie Fotos, Videos und Bewertungen, die auf verschiedenen digitalen Plattformen, einschließlich sozialen Medien, erstellt und geteilt werden. Die Relevanz von UGC für E-Commerce-Unternehmen liegt in dessen Fähigkeit, authentische und vertrauenswürdige Inhalte zu erzeugen, die bei euren Kund*innen auf Resonanz stoßen und zu einer erhöhten Markenbekanntheit und -treue, höheren Conversion Rates, durch Social Proof und einer stärkeren Kundenbindung führen.


Online-Shops können sich u. a. durch Contests, Giveaways sowie der Einbindung geeigneter Features zum Teilen der Kundenerfahrung, die zahlreichen Vorteile von UGC zunutze machen und somit zur Etablierung einer performanten Kundenerfahrung entlang der Customer Journey beitragen, welche sich von Wettbewerbern absetzt. 


Um das Potenzial von UGC entsprechend nutzen zu können, sollten Online-Shops jedoch einige Aspekte, wie beispielweise die Auswahl der richtigen Plattform, die Einbindung unterstützender Features, die strategische Platzierung wichtiger CTAs sowie die Einholung der Zustimmung von Kundenseite, ggf. in Verbindung mit der Verwendung einer Content-Marketing-Software, beachten. 



Luca Büürma
Autor*In
Luca Büürma

Luca Büürma ist als Junior E-Commerce Manager bei About You für die Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz verantwortlich. Zu seinen Aufgaben zählen das Monitoring des operativen Geschäftes und der Performance sowie die Entwicklung sowohl operativer als auch strategischer Projekte zur Weiterentwicklung der DACH Märkte. Mit seiner ausgeprägten Leidenschaft für E-Commerce und digitales Marketing beschäftigt er sich mit aktuellen Entwicklungen und Trends sowie u.a. mit Themen wie CX, CRM und Business Growth.

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