Oetker, Swarovski, Viessmann: Dieser Investor baute mit Familienunternehmern einen 600-Millionen-VC auf

Im OMR Podcast spricht Robert Lacher über Entstehung und Aufbau des Visionaries Club

Robert Lacher und Philipp Westermeyer trafen sich in München zur Aufnahme.
Visionaries-Club-Gründer Robert Lacher und OMR-Gründer Philipp Westermeyer trafen sich in München zur Podcast-Aufnahme. Foto: OMR

Ein Netzwerk aus Familienunternehmer*innen und Unicorn-Gründer*innen – das ist die Idee des Visionaries Club. Fünf Jahre nach dem Start verwaltet der Wagniskapitalgeber bereits ein Vermögen von 600 Millionen Euro, mit dem Startups wie Personio, Xentral oder Miro finanziert werden. Im OMR Podcast spricht Robert Lacher über den Aufbau des Visionaries Club, seinen Start als Gründer und die Frage, warum der VC von großen KI-Investments lieber die Finger lässt.

Der Club der Visionäre – das könnte auch der Titel eines Buches, einer Serie oder eines Films sein. Der Name klingt nach großen Ambitionen, einem illustren Kreis, genau den Attributen also, die auch transportiert werden sollten, als Robert Lacher und Sebastian Pollock ihren ersten Venture-Capital-Fonds aus der Taufe hoben – den Visionaries Club. 2019 startete der Wagniskapitalgeber, knapp fünf Jahre später besteht der Club der Visionäre unter anderem aus 25 Unicorn-Gründer*innen und 25 Familienunternehmer*innen und rund 600 Millionen Euro "under management", wie es so schön heißt.

Als Gründer*in müsse man jeden Tag super viele Entscheidungen treffen, sagt Robert Lacher im OMR Podcast: "Den besten Support, den du als Investor den Gründer*innen geben kannst, ist die besten der besten Unternehmer*innen zu haben, die diese Gründer*innen bei den Entscheidungen begleiten können". Oetker, Haniel, Swarovski – heute zählen tatsächlich viele große Namen zu den Investor*innen beim Visionaries Club, dazu kommen prominente Köpfe wie Fußballer Mario Götze (hier zu Gast im Podcast) oder Personio-Gründer Hanno Renner (hier im Podcast), an dessen Startup der Visionaries Club wiederum auch beteiligt ist. Es ist ein breites Netzwerk aus vielen Köpfen der Gründerszene, das Robert Lacher und Ex-Amorelie-Gründer Sebastian Pollock geknüpft haben.

Sein Startup verkauft Robert Lacher an Zalando

Nach dem Studium und einer Zeit bei der Beratung BCG tauchte Robert Lacher selbst kurzzeitig in die Gründerszene ein. 2014 gründet er das Startup Amaze. "Es war im Grunde so ein Tinder für Fashion", sagt er rückblickend. Damals wandelt sich der Markt gravierend, Mobilgeräte werden immer wichtiger beim Shopping – worauf Mode-Player wie Zalando erst mit einiger Verzögerung reagieren. Das schafft Platz für neue Konzepte. Amaze arbeitet damals mit angeblich rund 3.000 Influencer*innen und Blogger*innen zusammen, die ihre Outfit-Ideen auf der Plattform zeigen. "Und die konntest du dann halt swipen und direkt bei Zalando, Asos und Co. shoppen", sagt Robert Lacher.

Das Startup verkaufen er und seine Mitgründer schon früh an Zalando. Vielleicht zu früh, wie Robert Lacher rückblickend sagt. Doch seine eigene Zukunft sieht er eher auf der anderen Seite des Tisches. Ideen-Finanzierer statt Ideen-Exekutierer. Er baut den Venture-Capital-Fonds La Famiglia gemeinsam mit Jeanette zu Fürstenberg auf (hier war sie zu Gast im OMR Podcast). Wirtschaftlich läuft es hervorragend, doch inhaltlich ist man nicht immer einer Meinung.

"Du musst dir deine Battles genau aussuchen"

Also folgt der Visionaries Club, der im Grunde auf einer Erkenntnis basiert, die Robert Lacher und Max Viessmann während ihrer gemeinsamen Zeit bei BCG haben: Gründerszene und Familienunternehmen könnten sich wahnsinnig gut ergänzen und voneinander profitieren, wenn beide Seiten stärker in Kontakt kämen. Gleichzeitig arbeitet der Wagniskapitalgeber aber auch mit großen US-Fonds wie Sequoia zusammen, die mit deutlich mehr Finanzkraft auch größere Finanzierungsrunden anführen können.

Der Visonaries Club fokussiert sich bei seinen Investments vor allem auf den B2B-Bereich und hat dabei unter anderem in Xentral oder Miro investiert. Im dem Bereich sieht Robert Lacher auch in Zukunft noch großes Potenzial für europäische Startups. Aus anderen Branchen, etwa dem Wettrennen der großen KI-Anbieter hält sich der Venture-Capital-Geber lieber raus – mangels finanzieller Feuerkraft: "Du musst dir als VC deine Battles sehr genau aussuchen", sagt Robert Lacher.

Im OMR Podcast spricht Lacher außerdem darüber, wie er mit Tennisschlägern sein erstes Geld verdient hat, wieso der Generationswechsel im Venture-Capital-Bereich gerade für große Veränderungen sorgt und warum er sehr kritisch auf das Management vieler Dax-Konzerne blickt.

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Florian Rinke
Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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